Seit mehr als 20 Jahren ist das öffentliche Schmieden für Kinder und Erwachsene fester Bestandteil unserer Museumspädagogik an der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg. Nach dem Umbau zieht sie in ein eigenes Gebäude auf dem Gelände. Bis der Umbau abgeschlossen sein wird, wird am Peter-Behrens-Bau geschmiedet.
Das Mitmachangebot der Museumsschmiede hat bei uns schon eine lange Tradition. Bereits kurz nach der Eröffnung der ehemaligen Dauerausstellung „Schwer.Industrie“ 1997 wurde auf dem Gelände der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg in regelmäßigen Abständen geschmiedet. Unter fachmännischer Anleitung entstanden in der Freiluftschmiede im Rahmen von Kindergeburtstagen, öffentlichen Schmiedeaktionen und Museumsfesten jahrelang vor allem Messer, Hufeisen und Nägel.
„Das habe ich gemacht – ganz alleine!“
Für mich, als die für unsere Museumspädagogik zuständige wissenschaftliche Referentin, Grund genug den Selbstversuch zu wagen. Ausgestattet mit Schutzbrille, Lederschütze, Hammer und unter fachkundiger Anleitung habe ich mich an ein uraltes Handwerk getraut. Nicht erst seit dem Do-it-yourself-Trend der letzten Jahre, scheint es wieder an Wert und Interesse zu gewinnen, etwas Selbstgemachtes in Händen zu halten. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern in besonderem Maße auch für Erwachsene. Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, wie viel Stolz frau auf einen selbstgeschmiedeten Brieföffner (siehe Beitragsbild) entwickeln kann. Hatte doch auch ich nach Fertigstellung des Werkstückes voll Inbrunst auf meine Kunstfertigkeit verwiesen und behauptet „Das habe ich gemacht – ganz alleine!“. Eine Aussage, die unseren freiberuflichen Museumsschmieden schon häufiger zu Ohren kam, ganz gleich wie groß der tatsächliche Anteil der stolzen Neuschmied*innen an dem Produkt war.

Schmieden am Peter-Behrens-Bau
Mittlerweile ist unsere Museumsschmiede mit den Exponaten aus unserer Dauerausstellung zum Peter-Behrens-Bau umgezogen. Schon zuvor musste der Unterstand der Schmiede mit den letzten Ertüchtigungsmaßnahmen des Veranstaltungsraumes im ehemaligen Kesselhaus weichen und die Schmiede zog zunächst in einen Container neben der Elektrozentrale. Diesen Container haben wir nun zu unserem Museumsdepot und Interimsausstellungshaus Peter-Behrens-Bau gebracht. Bis zur Wiedereröffnung unseres Museums an der Zinkfabrik Altenberg wird das Mitmachangebot nun an der Essener Straße durchgeführt. Selbstverständlich nicht ohne eine inhaltliche Neuausrichtung, denn auch in kleinen Schmiedestücken kann die Formensprache der Anfänge des 20. Jahrhunderts nachempfunden werden, der sich Dauer- und Sonderausstellungen im Peter-Behrens-Bau widmen.
Große Pläne für unsere Museumsschmiede
Nach dem Umbau wird die Museumsschmiede wieder an die Hansastraße zurückkehren. Den Container lässt sie allerdings zurück, denn auf dem Gelände der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg wird eigens ein neues Gebäude entstehen. Das annähernd 140 m² umspannende Bauwerk wird den nordwestlichen Geländeausgang zur Altenberger Straße flankieren und neben unserer Museumsschmiede auch eine Schaugießerei beherbergen. Damit können wir das Museumspädagogische Programm noch um ein weiteres, in der Umgebung einmaliges Angebot ergänzen.
Doch bis dahin nutzen Sie schon heute die Gelegenheit und probieren Sie sich am Feuer am Peter-Behrens-Bau!

Öffentliches Schmieden am Peter-Behrens-Bau
Mai-Oktober, jeden 3. Sonntag im Monat, 13-16 Uhr.
Für Kinder und Erwachsene von 7 bis 77 Jahren und einer Mindestkörpergröße von 120 cm. Start immer zur vollen Stunde, max. 3 Teilnehmende gleichzeitig. Dauer ca. 1 Stunde.
Anmeldung erforderlich bei kulturinfo rheinland unter Tel. 02234 9921555 oder info@kulturinfo-rheinland.de.
10 € (inkl. Material)
LVR-Industriemuseum Peter-Behrens-Bau
Essener Straße 80
46047 Oberhausen