Für die neue Dauerausstellung der Zinkfabrik Altenberg suchen wir die Must Haves eurer Jugend in den 1980er bis 2010er Jahren!
Wisst ihr noch was damals jede*r haben musste? Für mich, weiblich, Jahrgang 1986, waren es blaue Doc Martens, viel zu lange Schlagjeans, die hinten vom Drauftreten durchgescheuert waren und Oversizepullis. Die Pullover wurden dann später durch eine dunkelblaue Jeansjacke abgelöst. Ein Nokia-Handy zum „Snake“ spielen und SMS voller Abkürzungen schreiben, gehörte zur Grundausstattung dazu. Buffalos tragende Menschen betrachtete ich mit gewisser Skepsis, um die Baby G beneidete ich meine Freundin glühend und an die Miss Sixty mit Knöpfen an der Seite traute ich mich nicht dran: Das trugen die Coolen in der Klasse!

Je nach dem, wann ihr geboren wurdet, waren es für euch vielleicht ein Walkman, Stulpen oder Computerspiele wie Pac-Man oder Tetris, oder etwas ganz anderes. Wie war das bei euch? Was durfte auf dem Schulhof auf keinen Fall fehlen? Was mussten eure Eltern euch unbedingt kaufen? Worauf habt ihr selbst gespart? Ihr seid die Expert*innen, die diese Zeit miterlebt haben und die am besten wissen, was damals angesagt war.
Warum eure Must Haves in unsere Ausstellung gehören
Das Bedürfnis sich von anderen abzugrenzen, besonders von den Erwachsenen und sich gleichzeitig einer bestimmten Gruppe zugehörig zu zeigen, ist in der Jugend sehr ausgeprägt. Oft zeigt sich dies in ganz bestimmten Konsumprodukten, die zum ersehnten Must Have werden, während anderes als absolutes No-go abgelehnt wird. Selbst viel später erinnert man sich noch genau daran, was als besonders cool galt, was man unbedingt haben wollte oder eben auch nicht. Ein Hiphopper in Bootsschuhen – eher ungewöhnlich. Die Einzige in der Clique, die keinen Eastpak hat – das konnte schon ziemlich hart sein.
Unsere Dinge helfen uns dabei zu zeigen wer wir sind. Sie sind wichtig, um dazuzugehören und sich von anderen abzugrenzen – und sie ändern sich laufend! Die neue Dauerausstellung der Zinkfabrik Altenberg beschäftigt sich mit solchen Fragen der Identität und der Zugehörigkeit. Was macht uns aus? Wie zeigen und zeigten wir zu verschiedenen Zeiten wer wir sind? Für uns als Industriemuseum geht es dabei oft um Selbstbilder, die sich über den Beruf ergeben, aber Identität hat auch schon lange etwas mit Konsum zu tun. Wir setzen in der Ausstellung Ende des 19. Jahrhunderts ein, als die meisten Menschen im Vergleich zu heute wenig hatten. Ab den 1960er Jahren wurde Konsum in einem größeren Umfang für die Breite der Gesellschaft möglich. Heute konsumieren wir sehr individuell. Wir können aus einer Masse an Angeboten wählen und Kombinationen, die vor 50 Jahren noch als völlig unpassend bewertet worden wären, sind heute kein Problem mehr: Nach dem klassischen Konzert noch schnell Fastfood besorgen? Kein Problem! Trotzdem gelten je nach Gruppenzugehörigkeitsgefühl bestimmte Dinge als unverzichtbar, während andere klar abgelehnt werden.

Was wir mit euren Must Haves vorhaben
Neben vielen anderen spannenden Themen, bietet unsere Ausstellung die Chance in ganz unterschiedliche Konsumwelten abzutauchen. Da wir auch Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit und der Gegenwart abbilden möchten, gehören die 1980er bis 2010er Jahre natürlich dazu. Im Museum Dinge zu sehen, mit denen man selbst etwas verbindet, ist immer schön. Und wie könnte das besser funktionieren als mit den Objekten, die euch früher wichtig waren, an denen Erinnerungen und Geschichten hängen?! Das LVR-Industriemuseum sammelt schon lange Dinge der Alltagskultur, daher haben wir bereits ein paar spannende Objekte, wie den Adidas „Trophy“ aus den 1980er Jahren, einen Gameboy und Beats-Kopfhörer in der Sammlung. Für die neue Dauerausstellung der Zinkfabrik Altenberg benötigen wir allerdings eine ganze Menge solcher Objekte, denn unsere Konsumwelt ist vielfältig! Wir möchten mit euren Must Haves einen riesigen Setzkasten bestücken, der die Augen zum Leuchten bringt und zum gemeinsamen Erinnern einlädt.

Wenn ihr eure alten Lieblingssachen dem Museum überlassen möchtet, dann kontaktiert uns und werdet Teil der Dauerausstellung der Zinkfabrik!
Ansprechpartnerin: Wiebke Hemme
Email: wiebke.hemme@lvr.de
Tel.: 0208/8579-268
Verfolgt den Aufruf auch auf unseren Social Media-Kanälen (Facebook, Instagram) und schaut nach, welche Must Haves andere hatten!
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