Ein Beitrag von Maja Lange und Alischa Leutner.
In den vergangenen Jahren hatten wir das große Glück, dass diverse Kooperationspartner unsere Arbeit im LVR-Industriemuseum Zinkfabrik Altenberg bereichert haben. Diese neue Rubrik soll ihnen gewidmet sein.
Dahinter steckt nicht der Wunsch, in der Vergangenheit zu schwelgen, wie es eine reine Rückschau täte, denn Kooperationen sind weiterhin und werden auch zukünftig ein fester Bestandteil der partizipativen Ausrichtung unseres Museums sein. So werden in dieser Rubrik unsere Partner*innen selbst zu Wort kommen. Sie berichten von vergangenen, aktuellen und geplanten Projekten.
Den Auftakt bildet der Beitrag von Alischa Leutner, kulturbeauftrage Lehrerin an der Oberhausener Gesamtschule Weierheide. Sie widmet sich besonders der Ausstellung „1914 in School“ und der Großveranstaltung „Zukunft braucht Erinnerung – (Über)leben in den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus, ein performatives Konzert“. Zwei Beispiele, die sicherlich Höhepunkte in der Zusammenarbeit zwischen dieser Kulturschule und unserem Museum beschreiben, die in nur vier Jahren vier gemeinsame Ausstellungsprojekte, eine Großveranstaltung sowie diverse kleinere Veranstaltungen hervorgebracht hat.
Wir sagen Danke und bitte mehr davon!
„Kann in einer Zeit, in der sich das Ruhrgebiet zu einer aufstrebenden Kulturlandschaft entwickelt hat, in der sich große Konzerthäuser etablierten, Ausstellungen von höchster Qualität zu besuchen sind, in denen gar Industrieanlagen zu Denkmälern und Spielstätten wurden, ein Schulprojekt in Kooperation mit dem LVR Industriemuseum ein Format entwickeln, welches abseits dieser Informations- und Hochgenusslandschaft einen Mehrwert bringt?
Selbstverständlich! Selbstbewusst blicken wir auf eine mehrjährige Kooperation zurück. Viele spannende Projekte konnten wir gemeinsam realisieren – immer im historischen Austausch und mit kreativen Ideen für eine zeitgenössische und spannende Umsetzung. Während Gaswolken als Bälle-Installation im Kontext der Ausstellung „1914 in School“ durch die Dauerausstellung des LVR schwebten, Neonröhren auf alte Feldpostkarten trafen und der Besucher akustisch abtauchen konnte in die lyrische Dimension des 1. Weltkriegs, geht es uns vor allem darum, Zeitgeschichte zu betrachten und neue Zugänge für die künstlerische Reflexion auf den Weg zu bringen.
So auch in unserem letzten Kooperationsprojekt zu den Gräueln des 2. Weltkriegs. In der Veranstaltung „Zukunft braucht Erinnerung – (Über)leben in den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus, ein performatives Konzert“ ging es uns darum, nicht einen rein intellektuellen, sondern auch einen emotionalen Zugang zu dem Thema zu ermöglichen. Dabei sollte nicht versucht werden, die Vergangenheit nachzustellen und Situationen zu kopieren. Das ist zum einen nicht möglich und zum anderen gebietet es uns die Achtung vor allen Betroffenen, dies zu unterlassen. Wir betrachteten Teile der Veranstaltung vielmehr als Hilfestellung, um den Kampf der Betroffenen in seinen Dimensionen besser zu erfassen. Denn Zukunft braucht Erinnerung!
Die Kooperation mit dem LVR-Industriemuseum ist für uns vor allem eins: eine echte Bereicherung!“
Eindrücke aus der Ausstellung und dem performativen Konzert „Zukunft braucht Erinnerung – (Über)leben in den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus“
Fotos: Alischa Leutner / Gesamtschule Weierheide