In den letzten Beiträgen haben wir euch gezeigt, was die Baustelle des Museums so treibt. Und was macht das Team? Wir suchen nach Exponaten, da der Schwerpunkt der neuen Dauerausstellung auf den Geschichten der Menschen in Oberhausen und in der Region liegt, deren Leben sich durch die Industrie verändert hat und sich bis heute weiter im Wandel befindet.
Ein Beitrag von Stefanie Weyer
Wie fleißig wir neue Objekte für die Dauerausstellung in die Sammlung aufnehmen, haben wir euch im Beitrag zur Inventarisierung nähergebracht. Unsere Sammlungstätigkeit ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Es gibt noch einige wenige Lücken, die wir schließen möchten. So suchen wir beispielsweise noch Warenartikel aus den 1970er Jahren, zum Punk in den 1980er Jahren und zur Gastarbeit.

In unserem heutigen Objektaufruf suchen wir Gegenstände, die die Zeiterfahrungen der Männer und Frauen ausdrücken, die zwischen 1955 und 1973 im Zuge der sogenannten „Gastarbeit“ in die Bundesrepublik kamen, um hier zu arbeiten. Ihr Ziel war es, ihren Familien ein besseres Leben zu ermöglichen.
„Oft stand er abends allein auf der Kanalbrücke und sehnte sich nach Griechenland. Er hatte seine Frau und seinen kleinen Sohn zurückgelassen und wartete darauf, dass sie bald nachkommen würden.“
Beatrix Monschein-Foriadis über ihren Schwiegervater
Gerade diese Geschichten und Erfahrungen, wie es das Zitat nur annähernd anreißen kann, werden mehr Raum in der neuen Dauerausstellung erhalten. Wir werden von der Reise, der Arbeit, dem Hausbau bis hin zur Sehnsucht nach der Familie in der Ferne, aber auch vom Rassismus erzählen, der den Gastarbeiterinnen und Gastarbeitern entgegenschlug.
Damit ihre Geschichten anschaulicher und sichtbarer werden, benötigen wir noch Gegenstände, die die Erfahrungen dieser Zeit ausdrücken – egal, ob es eine alte Wasserflasche oder ein privates Foto einer Feier oder einer langen Autofahrt in die alte Heimat ist.
Mit Ihren Ausstellungsstücken möchten wir Vitrinen sowie ein Fotoalbum bestücken, damit wir Sie zukünftig zum gemeinsamen Erinnern einladen können. Sie haben noch einen alten Gegenstand, den Sie dem Museum überlassen möchten? Dann kontaktieren Sie uns gern unter dem Stichwort „Ihr Ausstellungsstück“!

Ansprechpartnerin: Isabelle Reckmann
E-Mail: isabelle.reckmann@lvr.de
Quelle:
Geschichte(n) von Migration in Oberhausen. Hintergründe, Erinnerungen, Dokumente. Netzwerk Interkulturelles Lernen. Oberhausen, 2007. S.25.
Schere von Ayten Keskin, die sie bei ihrer Arbeit in der Hutfabrik Habig verwendete – 1970 – Wien Museum, Austria – CC BY.
https://www.europeana.eu/item/843/305758
Kassette (Hörbrief) aus dem Besitz von Ali Gedik – 1983 – Wien Museum, Austria – CC BY. https://www.europeana.eu/item/843/305738
Špajdelj, Copyrighted free use, via Wikimedia Commons.