Grußkarte mit Ostergruß der Firma Sprengel & Co, Hannover

Frohe Ostern!

Das Redaktionsteam der Zinkfabrik Altenberg schickt euch herzliche Ostergrüße und wünscht euch sonnige, erholsame Frühlingstage.

Auf dem Foto, das wir euch heute mitgebracht haben, seht ihr drei Kinder bei der Ostereiersuche an der Hultschiner Straße. In den 1950er Jahren wurden die dortigen Häuser abgerissen, weil die Hüttenwerke Oberhausen AG, die im Jahr 1951 im Zuge der Entflechtung der Alliierten aus der zerschlagenen Gutehoffnungshütte hervorging, ein neues Dampfkraftwerk errichtete.

Kinder bei der Ostereiersuche an der Hultschiner Straße, vor 1950
Kinder bei der Ostereiersuche an der Hultschiner Straße, vor 1950 Foto: LVR-Industriemuseum

Das Besondere an diesem neuen Kraftwerk sollte eine installierte Entstaubungsanlage sein, die den „berüchtigte[n] braune[n] Staub nämlich, der […] bisher in dicken Wolken die Umgebung in einen dichten Qualmschleier hüllte,“ auffangen sollte. Des Weiteren werde dem Staub dabei das bisher verlorengegangene Eisenoxyd, welches zur weiteren Verwertung in der Industrie genutzt werde konnte, entzogen.

Die Staubbelastung, die durch die Eisen- und Stahlerzeugung hervorgerufen wurde, war in dieser Werksiedlung wohl besonders hoch. Die Bewohner*innen konnten laut des Unternehmens größtenteils in andere Werkswohnungen umziehen. Dazu schreibt das Echo der Arbeit, die Werkszeitung des Hüttenwerkes Oberhausens, im August 1955, folgende deutlichen Worte: „Jetzt, wo sie [die Bewohner*innen] größtenteils in andere Werkswohnungen umgezogen sind, werden sie besonders zu schätzen wissen, wie menschenunwürdig sie vordem wohnen mußten. Es gehört ein für allemal festgestellt, daß die Essener und Osterfelder Straße reines Industriegelände sind und deshalb nicht als Wohngegenden betrachtet werden dürfen. Der auf lange Sicht von der Werksleitung ins Auge gefaßte Plan, diese Straßenzüge im Laufe der Jahre für Wohnzwecke gänzlich aufzugeben und die Bewohner in weitaus schönere Wohngebiete umzuquartieren, dürfte daher nur begrüßt werden.“

Quelle:
Echo der Arbeit, Werkszeitschrift der Hüttenwerke Oberhausen AG, 6 (1955) 14, 12.08.1955, S. 161, thyssenkrupp Corporate Archives Duisburg.

Headerbild:
Grußkarte mit Ostergruß der Firma Sprengel & Co, Hannover, Sammlungsgut des LVR-Industriemuseum.

Schreibe einen Kommentar